Donnerstag, 2. Mai 2013

Raspberry Pi Erstkonfiguration, root und Verbindung mit W-Lan Netzwerk

Da es bereits tausende Anleitung zur Ersteinrichtung des Raspberry Pi's gibt, werde ich hier einen Schnelldurchlauf präsentieren:

Flashen des Betriebssystems auf die SD-Karte

Zum erstellen der SD-Karte mit dem Betriebssystem wird benötigt:
  1. Das aktuelle Debian-Image Raspian Wheezy. Das Image wird als .zip-Datei per Torrent oder Direct Download angeboten und muss anschließend entpackt werden.
  2. Ein Tool zum flashen des Images auf die SD-Karte. Für Windows nehmen wir "Win32 Disk Imager". Für den Mac kann "RPi-SD Card Builder" verwendet werden. Beide Tools besitzen eine grafische Oberfläche und sollten sich von alleine erklären. Es wird einfach die SD-Karte in den PC oder MAC geschoben, das Tool gestartet und anschließend das Image.img ausgewählt und der Pfad zum Laufwerk angegeben in dem die SD-Karte steckt. Flashen - fertig. 
Erstkonfiguration
Nun stecken wir den Wifi-Dongle und die SD-Karte in den Raspberry Pi. Die blanken Kontakte der Speicherkarte zeigen dabei nach oben. Falls das von mir empfohlene Gehäuse verwendet wird ist unbedingt darauf zu achten, dass dabei keine "Gewalt" angewendet wird. Die SD-Karte steht relativ weit aus dem Gehäuse heraus - das ist so gewollt.

Für die Erstinstallation empfehle ich den Pi direkt über HDMI an einen Monitor anzuschließen. Das hat den einfachen Grund, da der Pi zur Zeit zwar ein W-Lan-Modul angeschlossen hat, dieses aber noch nicht mit dem heimischen W-Lan verbunden ist. Des weiteren brauchen wir eine USB-Tastatur. Damit sind auch schon alle zwei USB-Steckplätze belegt. Wichtig ist, dass die beiden USB-Geräte und das HDMI-Kabel vor dem Booten - also bevor der Pi mit Strom versorgt wird, angeschlossen werden (ansonsten startet der Pi direkt neu).
Ist der Pi bestückt, können wir uns an die Erstkonfiguration wagen. Der Monitor wird auf HDMI-Eingang gestellt und der Micro-USB-Stecker an den Pi angeschlossen worauf dieser bootet. Beim ersten Bootvorgang kann dies etwas länger dauern. Anschließend werdet ihr von dem folgenden Bildschirm begrüßt:

Das Konfigurationsmenü

Sollte aus irgendeinem Grund beim booten etwas schief laufen und beim erneuten hochfahren dieses Menü nicht erscheinen, kann es in der Kommandozeile mit dem Befehl
sudo raspi-config
erneut aufgerufen werden. Vorerst sind nicht alle Einträge in diesem Menü von Bedeutung. Die wichtigsten seien im folgenden kurz erklärt:

expand_rootfs : Standartmäßig erkennt der Pi nur einen Bruchteil des verfügbaren Speicherplatzes auf der verwendeten SD Karte, daher ist dieses Kommando unbedingt auszuführen. Die Änderngen sind erst nach einem Neustart wirksam.

overscan : Wenn ihr euren Pi größtenteils mit einer grafischen Oberfläche benutzen wollt und es bei der Darstellung zu schwarzen Balken kommen, kann der Overscan aktiviert (enabled) werden. Anschließend könnt ihr über vier Zahlenwerte (Ränder oben, unten, links, rechts) Einfluss auf die Schwarzen Balken nehmen. Hier muss probiert werden. Eine allgemeingültige Lösung gibt es nicht.

configure-keyboard : Spuckt eine Reihe von Tastaturen aus. Meine war nicht dabei, daher erscheint weiter unten der Abschnitt "Deutsches Tastaturlayout einstellen" mit dem man sich behelfen kann.

change_pass : Hier kann das Standardpasswort für den User Pi geändert werden. Dies sollte unbedingt geschehen. Um möglichen Verwirrungen vorzubeugen wird an dieser Stelle noch kein neues Passwort eingeben, da wir noch kein deutsches Tastaturlayout besitzen und die Buchstaben Z und Y vertauscht sind. Alternativ kann auch ein neues Passwort eingegeben werden dass kein Z und Y enthält.

change_locale : Aufrufen und solange nach unten scrollen bis der Eintrag "de_DE.UTF-8 UTF-8" erscheint. Jetzt die Leertaste einmal drücken. Vor dem Eintrag sollte jetzt ein Sternchen (*) zu sehen sein. Hiermit wird der deutsche Zeichensatz geladen.

memory_split : Der Pi hat einen Chip auf dem Prozessor- (CPU) und Grafikeinheit (GPU) vorhanden sind. Diese Teilen sich insgesamt 512Mb Arbeitsspeicher. Hier kann nun festgelegt werden wieviel von den 512Mb der GPU zur Verfügung gestellt werden sollen. Ich habe hier 16Mb eingetragen, da ich den Pi hauptsächlich ohne grafische Oberfläche betreibe und dem Prozessor mehr Rechenleistungermögliche. Wenn ihr den Pi über eine Oberfläche nutzen wollte, sollte der Wert erhöht werden auf beispielsweise 128Mb.

Das war es vorerst. Im Menü wählen wir unten rechts den Punkt "Finish" aus. An dieser Stelle sollte der Pi neugestartet werden. Dazu geben wir
sudo reboot
in die Kommandozeile ein.

 
Deutsches Tastaturlayout einstellen

Nun stellen wir noch auf das deutsche Tastaturlayout um. Dazu müssen wir eine Datei mit dem Editor Nano bearbeiten. Dieser ist auf dem Pi bereits vorinstalliert. Wir tippen folgendes ein:
sudo nano /etc/default/keyboard
woraufhin folgendes erscheint:


Wichtig ist, dass ihr den Inhalt der Datei so ändert, wie es auf dem Bild angegeben ist - also hinter den Eintrag XKBLAYOUT die Buchstaben "de" schreibt. Anschließend drückt ihr STRG + X (beim Mac: CTRL + X) und bestätigt mit ENTER das Speichern. Nun noch einmal neustarten und ggf. über
sudo raspi-config
ein neues Passwort eingeben, denn nun ist der Buchstabe Y auch wirklich Y wie auf der Tastatur. Das gleiche gilt für den Buchstaben Z.


Rootpasswort:
Dem Raspberry Pi beigelegten Zettel kann man zwar ein passwort für den Benutzer Pi eintnehmen, jedoch fehlt die Angabe für das Rootpasswort. Dieses kann wie folgt fetgelegt werden. Terminal öffnen und folgendes eingeben:
sudo su
anschließend:
passwd
an dieser Stelle werdet ihr nach einem neuen Passwort gefragt. Nun habt ihr ein selbstgewähltes Passwort für den benutzer Root. Ein beliebiges einsetzen und bloß nicht vergessen.


Verbindung zum Heimnetzwerk über W-Lan

Wenn der Pi erneut hochgefahren ist und wir uns mit dem Usernamen "pi" und unserem neugewählten Passwort eingeloggt haben, können wir den Pi mit dem heimischen W-Lan verbinden. Das geht am unkompliziertesten über die grafische Oberfläche. Dazu wird in die Kommandozeile der befehl
startx
eingetipp.
Über das Startmenü unten links wählt ihr Internet -> wpa_gui aus. Es öffnet sich ein Fenster in dem ihr euren W-Lan-Adapter und euer Heimnetzwerk auswählen könnt. An dieser Stelle erscheint auch zugleich die MAC-Adresse eures W-Lan Sticks. Diese sollte notiert werden. Wir brauchen Sie später. Anschließend auf Connect klicken, Passwort eingeben und euer Pi verbindet sich mit dem Netzwerk. Nun können wir uns über die Schaltfläche unten rechts von der grafischen Oberfläche abmelden.
Da der Pi nun über eine Internetverbindung verfügt, können wie die vorinstallierten Softwarepakete und die Firmware auf den neuesten Stand bringen. Siehe dazu meinen Post: Software-Pakete und die Firmware des Raspberry Pi's aktuell halten




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